D&D NEXT (step back?!)
Wizards of the Coast verkündet freudig die Neu-Auflage der Edition 3.5 von Dungeons & Dragons im September 2012!
Seltsame Nachrichten, die dieser Tage durch den Aether rauschen. Da hat man sich erst vor wenigen Wochen das D&D NEXT Playtest-Set runtergeladen und mit Freuden festgestellt, dass WotC auszieht, es noch mal allen zu zeigen; das sie ein Allstar-Team aus Autoren und Redakteuren zusammengestellt haben, um der Rollenspiel-Community das zu liefern, was sie wünscht: ein neues, spielbares, echtes DUNGEONS & DRAGONS.
Da kommt am Montag die freudige Botschaft seitens der Küstenzauberer herein, dass sie im September eine überarbeitete und aufgehübschte Version der „alten“ 3.5er-Bücher auf den Markt bringen.
Eine interessante Meldung, die viel Raum für Spekulationen zuläßt:
Macht es Sinn, jetzt noch eine Neuauflage eines veralteten Spiels zu drucken, wo wir doch gerade alle *hüstel* 4E spielen? Oder ist es tatsächlich so, dass sich die Zielgruppe, die gerne Pen & Paper-Rollenspiele spielt, sich eher nach der „bisher besten Version“ 3.5 zurücksehnt. Vielleicht ist es ja auch so, dass die Wizards Paizo ein paar potentielle OGL-Spieler und PATHFINDER-Kunden abziehen wollen, um diese rechtzeitig auf den Pfad der Tugend in Richtung D&D5/DDN zurückzuholen?
Ich persönlich mag die Richtung in die Wizards of the Coast mit DDN geht, ich empfinde es als interessante Rückbesinnung auf die alte Leichtigkeit des „Kill Monsters and take their stuff“ (Zitat R.D.Laws) mit neuen frischen Ideen.
D&D3/3.5 war sicherlich das bisher „beste Rollenspiel“, aber es war tatsächlich nicht mehr wirklich D&D, es war einfach zu detailiert, zu aufgebläht. Dennoch kann sich natürlich eine überarbeitete Premium-Version mit schicken neuen Titelbildern und gar goldenen Bücherecken gut im Regal machen.
Ob sich der durchschnittliche Kunde jedoch drei alte neue Regelwerke kauft, um sich ein Jahr später drei neue neue Regelwerke des gleichen Spiels zu besorgen, wage ich mal zu bezweifeln.
Ganz grundsätzlich denke ich, daß freies, erzählerisches Rollenspiel, neben jedem Regelkern existieren kann. Wichtig ist, dass die Kernaussage eines Spiels durch die Regeln unterstützt und kommuniziert wird.Dies tut 4E, so sagen es zumindest die neutralen Beobachter oder Beführworter. Den meisten Rollenspielern scheint das Spiel aber zu wenig D&D-Athmo zu haben, zu wenig Rollenspielflair.
Ich hab mich jetzt irgendwie an D&D 4 gewöhnt. Klar der Rollenspielanteil ist eher gering gehalten, aber 2-3 Encounter schaffen wir pro Abend / Spielsitzung. Werde mir das neue D&D 3.5 also auf keinen Fall zulegen. Eher dann auf D&D 5 wechseln. Aber am meisten würde ich mir wieder mal eine deutsche D&D Ausgabe wünschen. 🙂